Im Sommer 2010 wurde der mit der Restaurierung romantischer Orgeln besonders erfahrene Orgelbau-Meisterbetrieb Albert Baumhoer (Salzkotten) mit den Arbeiten an der Weslarner Walcker-Orgel von 1898 beauftragt.
Die Kosten des gesamten Restau-rierungsprojektes wurden mit ca. 35.000 € veranschlagt und mußten allein durch Spenden an den För-derverein der St. Urbanus-Kirche aufgebracht werden. Innerhalb von 3 Jahren wurde dank zahlreicher Spenden, durch Mitglieds-
beiträge und Vereinsaktivitäten ein Großteil dieser Summe angespart.
Das Projekt wurden in zwei unabhängig von einander durchführbare Maßnahmen aufgeteilt: im ersten Abschnitt wurden Orgelwerk und Spieltisch restauriert (s.u., Dokumentation als PDF zum Herunter-laden), der zweite Abschnitt galt der Rekonstruktion des Doppelfaltenbalges.
Im Herbst 2010 begannen die Arbeiten des ersten Reparaturabschnittes mit einem Umfang von ca. 25.000 Euro und konnten bis Ostern 2011 abgeschlossen werden.
Hierbei wurden u.a. ausgeführt:
Dank tatkräftiger Hilfe von Gemeindemitgliedern, die den Abriss der schadhaften Rückwand sowie deren Neukonstruktion ausführten sowie Handlanger- und Transportdienste übernahmen, konnten die Kosten deutlich gesenkt werden.
Die noch fehlenden Mittel für den zweiten Bauabschnitt wurden im Laufe des Jahres 2011 zum größten Teil durch den Verkauf von Orgelpfeifen-Patenschaften eingenommen. Der restliche Betrag konnte aus dem Erlös des Gemeindefestes zur Wiedereinweihung der Orgel nach Ende des ersten Baubschnittes beigesteuert werden.
Der neue Doppelfalten-Magazinbalg wurde von Baumhoer nach alten Techniken gefertigt und stellt eine historisch wertvolle Rekonstruktion dar. Neben dem Hauptbaustoff Holz wurden nach überlieferten Bauanleitungen Ziegenpergament und Schafsleder verwendet und mit Hautleim verklebt, die "Scharniere" zwischen den bewegliche Holzteilen sind aus getrockneten Darmschnüren hergestellt. Der Balg fasst ca. 1,5 m³ Luft, ist mehr als doppelt so groß wie sein Vorgänger aus den Nachkriegs-
jahren und wird mit einem Winddruck von 80 mm Wassersäule betrieben.
Im Februar 2012 wurden die Arbeiten am 2. Bauabschnitt vollendet und die nun vollständig restaurierte Orgel war am 10. März 2012 erstmalig wieder zu hören.